Palmsträuße als Erinnerung der Volksmenge zum Einzug Jesu nach Jerusalem
St. Johannes Baptist. „Hosanna dem Sohne Davids!“, heißt es im Evangelium am Palmsonntag zur Segnung der Palmzweige, bevor es in einer Prozession zur Pfarrkirche geht und sich in der Heiligen Messe Jesu Leidensgeschichte fortsetzt.
Jesus, als großer König, Wundertäter und Heilsbringer im alten Palästina verehrt, zog auf einem Esel sitzend nach Jerusalem ein. Um ihn zu begrüßen und ihn zu ehren, stellten sich die Menschen an die Straßen und bereiteten Jesus einen großen Empfang; die Menge nahm Palmzweige in ihre Hände und bejubelte Jesus lautstark. Wäre Jesus heute ein Fußballstar, so würden wir ihn mit Fanschals bejubeln; beim Karneval mit Kattfiller anrufen!
Weil wir uns auch heute sehr gern an Jesus erinnern, setzen wir das kirchliche Brauchtum fort und binden Palmsträuße aus Buchsbaum und Weidenkätzchen und verschönern diese mit Schleifenband. Die grüne Farbe des Buchsbaums, die auch beim Vertrocknen bleibt, symbolisiert die Hoffnung. Die Weidenkätzchen mit dem Schleifenband symbolisieren die Besonderheit der Sträußchen. Manchmal verzieren wir sie mit Kreuzen und anderen christlichen Symbolen. Vielfach zieren die Palmsträuße die Kreuze in den Häusern das ganze Jahr über, bis sie zum Aschermittwoch vom Küster verbrannt werden, um Asche für das Aschekreuz zu werden.
Und so trafen sich zur Vorbereitung auf den Palmsonntag sich 48 Kommunionkinder, Messdiener und Kinder der Gemeinde zusammen mit fleißigen Helferinnen und Tischmüttern im Pfarrheim, um Palmsträuße zu binden. Nachdem aus der Kinderbibel vom Einzug Jesu nach Jerusalem gelesen und in einer kurzen Katechese das Brauchtum besprochen wurde, begab sich die Schar an das Binden, Basteln und Verzieren. Die Palmsträuße wurden im Hochamt gesegnet und an die Gottesdienstbesucher verteilt. Einige Zweige wurden auch für die Menschen im Krankenhaus und Altenheim gebastelt. Die Pfarrgemeinde bedankt sich bei den vielen fleißigen Helfer sowie den Spendern des Buchsbaums und der Kätzchenweiden!
Text und Bild: Mathias Goebel